Interreligiöses Kompositionsprojekt für Schülerinnen und Schüler in Hannover / Uraufführung am 15. Juni 2016
Hannover. Kerzenständer verwandeln sich in Glockenklänge, Heizungsgitter und rollende Bücherregale werden zu Klangobjekten und andere normalerweise unbeachtete Objekte und Nebengeräusche rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Der Kirchenraum der St. Joseph Kirche Hannover wird als Musikinstrument interpretiert. In einem dreimonatigen Prozess haben Schülerinnen und Schülern eines Musikkurses der 11. Jahrgangsstufe des Herschel-Gymnasiums in Hannover experimentell nach Klängen geforscht, mit dem Ziel, den Kirchenraum der St. Joseph Kirche in all seinen Facetten kennenzulernen. Die daraus entstandene Komposition „Die Rufe aus der Ferne“ wird am Mittwoch, dem 15. Juni 2016, um 19:00 Uhr, in der St. Joseph Kirche Hannover uraufgeführt. Sie wurde im wöchentlichen Musikunterricht in der Kirche unter der Anleitung des Bremer Komponisten Tobias Klich erarbeitet.
Das Projekt ist der Pilot für das interreligiöse Kompositionsprojekt KLANGRADAR – VISION KIRCHENRÄUME, das von August bis November 2016 in drei Gymnasien in Hannover und Sarstedt stattfindet. „Wie klingt eine Moschee und wie eine evangelische Kirche? Hört sich Musik, die in einer Synagoge komponiert wurde, anders an, als die eines katholischen Doms? Welche Stimmung erzeugt ein Kirchenraum und welche Rolle spielt er als Raum experimentellen Klanggestaltens?“ heißt es in der Projektbeschreibung. In Begleitung eines Komponisten oder einer Komponistin begeben sich die Schulklassen in sakralen Räumen verschiedener Religionen auf künstlerische Spurensuche. Im Vordergrund steht das experimentelle Erforschen der ungewohnten Klänge. Die Schülerinnen und Schüler treten dabei automatisch auch in Kontakt mit der Geschichte der jeweiligen Räume, ihren kulturellen Eigenheiten und den religiösen Botschaften, die hier beheimatet sind.
Am Ende entsteht eine experimentelle Komposition, die zum Abschluss uraufgeführt wird und zum klanglichen Neuentdecken der Sakralräume einlädt.
Nach der Hälfte der Projektlaufzeit sind musikalische Elternabende und schulinterne Werkstattkonzerte in den jeweiligen Kirchen geplant. Am Donnerstag, dem 3.11.2016, findet das öffentliche und schulübergreifende Wandelkonzert zum Abschluss statt.
KLANGRADAR – VISION KIRCHENRÄUME ist ein Pilotprojekt, das bislang einzigartig ist im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers etabliert damit ein neues Konzept für die interreligiöse Zusammenarbeit von Kirchenmusik und Schule. Veranstalter ist VISION KIRCHENMUSIK, das Projekt für Kirchenmusikvermittlung der Hannoverschen Landeskirche, Projektpartner ist Burkhard Friedrich aus Berlin. Er ist seit 2000 künstlerischer Leiter des Kompositionsprojektes KLANGRADAR, das bereits in vielen Städten stattfand und derzeit in Hamburg und Berlin läuft. Mit KLANGRADAR – VISION KIRCHENRÄUME wird es erstmals in den Kontext von Sakralräumen und Schule übertragen.
Bildmaterial
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