BU: Ulf Pan­ko­ke und Sil­ke Lin­den­schmidt bei der Pro­jekt­bör­se des Jun­ge Ohren Prei­ses in Ber­lin. Foto: Lena Jäger

BU: Die Teil­neh­me­rIn­nen des Fina­les beim Jun­ge Ohren Preis in Ber­lin. Foto: Oli­ver Roeckle

VISI­ON KIR­CHEN­MU­SIK im Finale

27. Nov 2015 | Pres­se­mit­tei­lung

Modell­pro­jekt der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che beim Jun­ge Ohren Preis in Berlin

Berlin/​Hannover. Die Ver­mitt­lung und Erneue­rung einer alten Kunst­form hat sich VISI­ON KIR­CHEN­MU­SIK auf die Fah­nen geschrie­ben. Auf die­sem Weg hat das Modell­pro­jekt der Evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Lan­des­kir­che Han­no­vers nun einen wich­ti­gen Etap­pen-Erfolg errun­gen. Das inter­re­li­giö­se Kom­po­si­ti­ons­pro­jekt „Klang­ra­dar – Visi­on Kir­chen­räu­me“, das im kom­men­den Jahr rea­li­siert wer­den soll, schaff­te es in die End­run­de des renom­mier­ten JUN­GE OHREN PREI­SES 2015. Zwar gehör­te das Vor­ha­ben nicht zu den prä­mier­ten Pro­jek­ten, doch schon die Nomi­nie­rung und die damit ver­bun­de­ne Ein­la­dung zur Preis­ver­lei­hung ges­tern in Ber­lin wer­ten die Ver­ant­wort­li­chen als wich­ti­gen Fin­ger­zeig, dass die Rich­tung stimmt. „Wir freu­en uns, dass unse­re Ideen und Pro­jek­te zur Kir­chen­mu­sik die­se Auf­merk­sam­keit bekom­men und im gesamt­kul­tu­rel­len Kanon mit zuneh­men­der Selbst­ver­ständ­lich­keit wahr­ge­nom­men wer­den“, so Sil­ke Lin­den­schmidt und Ulf Pankoke.

Seit zehn Jah­ren sucht der JUN­GE OHREN PREIS all­jähr­lich nach „her­aus­ra­gend umge­setz­ten Ver­mitt­lungs­pro­jek­ten und fri­schen Ideen für ein leben­di­ges Musik­le­ben“. Dies­mal haben sich 90 Musik­pro­duk­tio­nen, Musik­ex­pe­ri­men­te und musi­ka­li­sche Hör­pro­jek­te aus Deutsch­land, Öster­reich, der Schweiz und Luxem­burg bewor­ben. In drei Kate­go­rien wur­den ins­ge­samt elf Fina­lis­tIn­nen aus­ge­wählt, dar­un­ter „Klang­ra­dar – Visi­on Kir­chen­räu­me“ im Bereich „LabOhr“, der Ideen­ka­te­go­rie für neue Musik­for­ma­te im expe­ri­men­tel­len Rand­be­reich. Gewin­ner war schließ­lich das Büro für Kon­zert­päd­ago­gik aus Köln, das das Klang­ob­jekt „Pling­po­ly­plü Fan­tas­ti­ko“ ent­wi­ckelt hat. Die bei­den ande­ren Prei­se gin­gen ges­tern Abend an das Ensem­ble „Die Schur­ken“ aus Vor­arl­berg und die Augs­bur­ger Initia­ti­ve MEHR MUSIK! mit „RADIO VIELFALT“.

Die Gewin­ner wur­den von der Final­ju­ry, bestehend aus Ger­hard Dienst­bier (Wie­ner Taschen­oper), Ire­na Müller-​Brozovic (Education-​Projekte Regi­on Basel), Prof. Dr. Joa­chim Thal­mann (Hoch­schu­le für Musik Det­mold), Prof. Andrea Tober (Hoch­schu­le für Musik „Hanns Eisler“/Berliner Phil­har­mo­ni­ker) und Dr. Con­stan­ze Wim­mer (Pri­vat­uni­ver­si­tät Anton Bruck­ner, Linz), bestimmt. Der Preis­ver­lei­hung, mode­riert von Vivi­an Per­ko­vic (Deutsch­land­ra­dio Kul­tur), ging eine Pro­jekt­bör­se und -aus­stel­lung vor­an, bei der alle nomi­nier­ten Pro­duk­tio­nen in einem mode­rier­ten Rund­gang vor­ge­stellt wurden.

Für VISI­ON KIR­CHEN­MU­SIK sind die Pro­jekt­lei­te­rIn­nen Sil­ke Lin­den­schmidt und Ulf Pan­ko­ke nach Ber­lin gereist. „Wir begrei­fen VISI­ON KIR­CHEN­MU­SIK als explo­ra­ti­ve, künst­le­ri­sche Feld­for­schung. Tra­di­ti­ons­be­wusst und expe­ri­men­tier­freu­dig ent­wi­ckeln und erpro­ben wir Kon­zep­te, die Kir­chen­mu­sik einer brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich machen. Dies geschieht in ers­ter Linie durch künst­le­ri­sche Pro­jek­te und wird ergänzt durch Fort­bil­dun­gen und Netz­werk­ar­beit“, beschrei­ben sie ihren Ansatz, den sie von ihrem Hil­des­hei­mer Büro aus in die gan­ze Lan­des­kir­che hineintragen.

Eine der zahl­rei­chen Ideen, neue Lieb­ha­be­rin­nen und Lieb­ha­ber für die Viel­falt der Kir­chen­mu­sik zu gewin­nen, nutzt den Zugang über das Kom­po­nie­ren. Für „Klang­ra­dar — Visi­on Kir­chen­räu­me“ haben sich die Pro­jekt­lei­ter mit dem Kom­po­nis­ten und Musik­päd­ago­gen Burk­hard Fried­rich (Ber­lin) einen star­ken Koope­ra­ti­ons­part­ner ins Boot geholt. Er initi­ier­te mit der Pro­jekt­rei­he KLANG­RA­DAR bereits in ver­schie­de­nen Städ­ten Kom­po­si­ti­ons­pro­jek­te, bei denen Kom­po­nis­tin­nen und Kom­po­nis­ten Schul­klas­sen über meh­re­re Wochen dabei coa­chen, ein eige­nes musi­ka­li­sches Werk zu schaffen.

Dies soll 2016 auch in Han­no­ver pas­sie­ren, aller­dings mit einer ent­schei­den­den Ergän­zung: Der Musik­un­ter­richt wird über drei Mona­te in beson­de­re Kir­chen­räu­me ver­schie­de­ner Reli­gio­nen ver­legt. In jeweils einer evan­ge­li­schen, katho­li­schen und ortho­do­xen Kir­che sowie in Moscheen und Syn­ago­gen sol­len die Jugend­li­chen eine eige­ne musi­ka­li­sche Spra­che fin­den, ein Stück kom­po­nie­ren und schließ­lich auch in den Kir­chen­räu­men auf­füh­ren. „Beson­ders Grup­pen mit hohen Migra­ti­ons­an­tei­len und sozi­al unter­schied­li­chen Hin­ter­grün­den pro­fi­tie­ren von die­sen pro­duk­ti­ven Lern­pha­sen“, heißt es im Kon­zept, mit dem sich die Pro­jekt­part­ner für den JUN­GE OHREN PREIS 2015 bewor­ben haben.

Pres­se­kon­takt

Ben­ja­min Simon-Hin­kel­mann / Öffent­lich­keits­ar­beit VISI­ON KIRCHENMUSIK
Pres­se­stel­le der Ev.-luth. Lan­des­kir­che Hannovers
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