Gemein­de­be­fra­gung — Lied des Lebens

Öffent­li­che Akti­on zur Publikumsaktivierung

Mit die­sem Lied erfuhr ich zum ers­ten Mal, wie schön Mehr­stim­mig­keit klingt — Der Mond ist auf­ge­gan­gen — war mein Ein­stieg in die Chor­mu­sik, schreibt eine Teil­neh­me­rin an der Gemein­de­be­fra­gung, wel­che 2017 im Rah­men des Pro­jek­tes MICHAE­LIS SINGT in Lüne­burg durch­ge­führt wurde.

Auf einer Post­kar­te wer­den Men­schen in der Gemein­de nach Lie­dern gefragt, die unbe­dingt zu ihrem Leben dazu gehö­ren, die an beson­de­re Momen­te erin­nern, gern gesun­gen oder gehört wer­den. Die Post­kar­te liegt über­all aus, wird in der Gemein­de, in Chö­ren und an Kon­fir­man­din­nen und Kon­fir­man­den ver­teilt und kann in allen Insti­tu­tio­nen der Gemein­de abge­ge­ben oder ein­ge­sandt werden.

Aus den Ant­wor­ten ent­steht ein Lie­der­ka­non, der ein­zig­ar­tig die Viel­falt an musi­ka­li­schen und emo­tio­na­len Bezü­gen auf­zeigt, die Gemein­de­mit­glie­der mit bestimm­ten Lie­dern ver­bin­den. Ob als Inspi­ra­ti­on für die musi­ka­li­sche Aus­ge­stal­tung des Got­tes­diens­tes oder als Ideen­ge­ber für ein ganz beson­de­res Kon­zert­pro­jekt für die Gemein­de – aus der Fül­le der ein­ge­sand­ten Ant­wor­ten las­sen sich vie­le Pro­jek­te initiieren.

Details

In der Pra­xis beschränkt sich der Umgang mit Kir­chen­lie­dern meist auf for­ma­le Fra­gen nach dem Text, den Kom­po­si­tio­nen oder der Auf­füh­rung selbst. Die Zuhö­rer und Gemein­de­mit­glie­der kom­men sel­ten ins Gespräch, ihre Beweg­grün­de und Erleb­nis­wel­ten fin­den kaum Wider­hall im Reden über Kir­chen­mu­sik. „Mit der Musik ist es wie mit der Theo­lo­gie: Sie droht zu einer Sache der Exper­ten zu wer­den, die die Mög­lich­kei­ten und Inter­es­sen der Gemein­de­glie­der bis­wei­len aus dem Blick ver­lie­ren“, schreibt der Reli­gi­ons­päd­ago­ge Micha­el Mey­er-Blanck 2011 im Geleit­wort zu einer Stu­die über got­tes­dienst­li­ches Sin­gen. Dar­in wird die Ver­mu­tung geäu­ßert, dass der Stel­len­wert des Sin­gens im Got­tes­dienst mög­li­cher­wei­se unter­schätzt wird. Sin­gen sei viel­leicht sogar die eigent­li­che Moti­va­ti­on, mal wie­der einen Got­tes­dienst zu besu­chen. Die Ergeb­nis­se spre­chen dafür, dass Gemein­de­mit­glie­der viel häu­fi­ger in der Kir­che sin­gen als bei­spiels­wei­se auf Fami­li­en­fes­ten oder mit Kin­dern. Und, dass sie dies sehr ger­ne tun – wenn sie es denn kön­nen und die Lie­der ken­nen. Das ist der sprin­gen­de Punkt: Freu­de beim Sin­gen wird maß­geb­lich gene­riert, wenn Text und Melo­die schon bekannt sind. Kommt dazu noch ein per­sön­li­cher Bezug gefällt Musik und erreicht die Zuhö­rer. Daher ist eine For­de­rung der Stu­die, mög­lichst die „musi­ka­li­sche Lebens­welt“ der Got­tes­dienst­be­su­cher in Ihrer Viel­falt abzu­bil­den. Moder­ne Musik­sti­le zuzu­las­sen, sich zu öff­nen für neue Impul­se aus der Gemeinde.

Die Gemein­de­be­fra­gung „Lied des Lebens“ wur­de im Rah­men des Pro­jek­tes MICHAE­LIS SINGT 2017 erst­mals in Lüne­burg durch­ge­führt. Im 500. Jubi­lä­ums­jahr der Refor­ma­ti­on erklan­gen in St.Michaelis an vier Fest­wo­chen Lieb­lings­lie­der, Kan­ta­ten und Ora­to­ri­en, wur­den Men­schen durch Musik bei Kon­zer­ten, Got­tes­diens­ten und Mit­mach­ak­tio­nen zusam­men­ge­führt. Die Befra­gung wur­de von der Gemein­de sehr gut ange­nom­men und hat­te eine gro­ße Reso­nanz von über 250 Ein­sen­dun­gen. Aus den gesam­mel­ten Ant­wor­ten wur­den eine Rei­he Mit­singkon­zer­te kon­zi­piert, aus­ge­wähl­te Lie­der fan­den Ein­gang in die Gestal­tung des Gottesdienstes.

Nach unse­ren Erfah­run­gen bie­tet die Gemein­de­be­fra­gung „Lied des Lebens“ eine gute Mög­lich­keit, mit der Gemein­de wäh­rend der Pla­nungs­pha­se für neue Kon­zer­te in Kon­takt zu tre­ten. Die per­sön­li­che Anspra­che in Form von kur­zen Inter­views hat den Vor­teil, in direk­ten Kon­takt und Aus­tausch mit der Ziel­grup­pe zu kommen.

Ziel­grup­pe

Gemein­de
Mit­glie­der der kir­chen­mu­si­ka­li­schen Gruppen
Gemeindeleitung

Zeit­rah­men

Vor­be­rei­tung: 1/2 Jahr vor Projektstart
Ent­wick­lung der Fragen-Postkarte

Durch­füh­rung: je nach Umfang ca. 3 Monate
Umfra­ge per Email, Hand­zet­tel, Fly­er oder per­sön­li­cher Befragung

Nach­be­rei­tung: 2 Wochen
Aus­wer­tung und Inte­gra­ti­on in die Kon­zep­ti­on eines neu­en For­mats (Pro­gramm­heft, Gemein­de­brief, Aus­stel­lung in der Kir­che, Got­tes­diens­te, Andach­ten, Sin­ga­ben­de und Konzerte)

Links

 

Bil­der

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